Digitalisierung – das steckt hinter den hippen Buzzwords
Digitalisierung, der Terra-Trend unserer wirtschaftlichen Transformation! Heilsbringer ist sie oder auch Untergangsszenario! Bernhard Reuß wagt sich in diesem Blog-Artikel an die Aufgabe, diesem Alles-ist-gleich-nichts-Begriff Schärfe und Struktur zu verleihen.

Welches Haar möchte ich heute spalten in meinem steten missionarischen Drang nach Klarheit und Präzision? Es ist die Makro(!)faser „Digitalisierung“, die fast jede Tagesschau-Hauptausgabe durchzieht, weil sie nach dem Klimaschutz der derzeitige Politikprofilierungsrenner Nr. 2 ist. Immerhin!
Also, Digitalisierung, der Terra-Trend unserer wirtschaftlichen Transformation! Heilsbringer ist sie oder auch Untergangsszenario! Ich wage mich hier, heute und jetzt an die Aufgabe, diesem Alles-ist-gleich-nichts-Begriff Schärfe und Struktur zu verleihen. Die einen mögen mich für vermessen halten, die anderen für naiv.
Ich hingegen beleuchte schlicht einfach mal, was alles so gemeint ist, wenn der Begriff Digitalisierung genannt, zitiert, hochgelobt oder verbogen wird. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die langen theoretischen Herleitungen seit Konrad Zuse überlasse ich den wissenschaftlichen Vollzeitkräften.
Netzausbau
Fangen wir vorne an, was erstaunlicherweise immer wieder ein vortrefflicher Ansatz ist. Die simpelste, basal nötige Bedeutung von Digitalisierung in der politischen Diskussion ist der Netzausbau. Denn Digitalisierung heißt im allerersten Schritt, dass es digitale, also sagen wir mal vereinfachend, Computer-Daten gibt. Und diese Daten sollen „fließen“, also zwischen mehreren Computern ausgetauscht werden können, und das geschieht eben über Netze. Wenn die Kabel nicht dick genug sind, dann mag das für E-Mail noch funktionieren. Aber keinesfalls für Anwendungen, die millionenfach größere Datenmengen austauschen.
Also gehört es für die Politik zur vielzitierten „Daseinsvorsorge“ und zum staatlichen Infrastrukturauftrag, das sogenannte „Schnelle Internet“ überall hinzubringen, auch in den „ländlichen Raum“. Den Netzausbau wollen wirklich alle. Die einen, um den ländlichen Mittelstand zu fördern, die anderen, damit die Teenager ruckelfreie Youtube-Videos auch in Kleinkleckersdorf schauen können, natürlich auch mobil per 5G.
Industrie 4.0
Ja, ich frage mich auch, was denn Industrie 2.0 und 3.0 gewesen sein soll. Bei 1.0 vermute ich die große, durch Dampfmaschinen getriebene Mechanisierung des 19. Jahrhunderts. Industrie 4.0 meint aber eindeutig die heutige Transformation der Wirtschafts- und Industrieprozesse durch Digitalisierung, sprich: vernetzte Automatisierung.
Klischeehaft ausgedrückt, ist das der seit Jahren propagierte vernetzte Kühlschrank, der dem Supermarkt mitteilt, dass die Milch zur Neige geht, und diese automatisch nachbestellt. Ob die Kuh dann ferngesteuert zum Melken in Ihre Küche kommt oder ob Sie die neue Milchflasche aus der Cloud per Lizenzschlüssel herunterladen und mit dem 3D-Drucker selbst materialisieren – das überlasse ich Ihrer Phantasie und den Visionen der Zukunftsforscher.
Aber so, wie mit Ihrem Kühlschrank der Zukunft, ist das letztlich auch mit der Industrie 4.0. Das Lager überwacht den Materialstand und setzt eigenständig einen optimierten Just-in-Time-„Fulfillment“- oder „Provisioning“-Prozess in Gang: Selbst wenn es klimaneutral mit Dynamoantrieb fährt, wird sich dann aber ein irgendwie geartetes physisches Lieferantenlastenfahr- oder -flugzeug in das besagte Lager begeben müssen. Und damit zeigt sich auch, dass Digitalisierung ihre Grenzen hat. Nullen und Einsen schmecken nach nix und können aus sich heraus keine dinglichen Güter produzieren.
Internet of Things (IoT)
Das „Internet of Things“, also das „Internet der Dinge“, ist ziemlich genau das, was der Industrie ihren 4.0-gewinnt-Status verleiht. Um bei unserem Simpel-Beispiel zu bleiben: Damit das Lager über die Datenautobahn den Lieferanten-LKW auf die Straßenautobahn schicken kann, müssen diverse Sensoren – vom Lager über den LKW bis hin zur physischen Autobahn – total viel miteinander quatschen und sich ständig über den neuesten Status austauschen. Wenn Sie nun denken: „Das kenne ich schon seit Jahren als Machine-to-Machine-Kommunikation!„, dann erhalten Sie von mir ein ideelles, virtuelles Fleißkärtchen und die Warnung, das heute lieber nicht mehr offiziell auszusprechen. Denn der Begriff ist schlicht nicht mehr hip!
Wenn die digitalen Helferlein sich nun so, wie beschrieben, austauschen, dann tun sie das über das Internet-Protokoll „IP“. Und alle „Austauscher“, die das im Rahmen weltweiter ‚Vernetzungsvernetzung‘ tun, nutzen das, was wir als „Internet“ kennen. Und weil sie so viel quatschen und sich in Millisekunden noch mehr zu sagen haben, als Youtube-starrende Whatsapp-Teenager, ist das 5G-Netz wichtig. Denn 5G liefert die Bandbreite, die IoT benötigt, vor allem, wenn alle zu fördernden Mittelständler gleichzeitig quatschen lassen.
Cloud-Computing
Cloud-Computing ist in dieser Buzzword-Hitliste der Digitalisierung schon fast ein alter Hut. Dennoch glaube ich, dass sich viele noch nicht halbwegs vorstellen können, was konkret dahintersteht und was Cloud-Computing wirtschaftlich-prozessual bedeutet. Wenn Sie zu diesen Menschen gehören sollten, dann nutzen Sie die Chance der folgenden Einfachdefinition.
In der „Cloud“, also in der „Wolke“, heißt zunächst mal: Daten liegen an einem Ort, den der Nutzer nicht genau kennt und wo auch ähnliche Daten von anderen Menschen oder Firmen liegen. An diesem Ort wird dann irgendwas Ähnliches mit diesen Daten gemacht. Und zwar idealerweise so, dass die Daten des einen nicht in Berührung mit denen der anderen kommen. Es handelt sich bei diesem „Ort“ physisch um den Rechenzentrumsverbund eines Anbieters, der bestimmte Computer-Dienste erbringt, im einfachsten Fall reine Datenspeicherung, im nächsten Fall Applikationen, im komplexesten Fall ganze Geschäftsprozesse.
Datenspeicherung in der Cloud
Wenn Sie also Ihre Fotos in der Amazon-, Telekom- oder Was-weiß-ich-Cloud liegen haben, dann können Sie Oma über deren Smartphone die Urlaubsbilder zeigen, auch wenn Sie selbst Ihren Laptop nicht dabeihaben. Einfach aus der Cloud übers Internet runterladen.
Applikationen aus der Cloud
Applikationen muss man heute nicht mehr kaufen. Stattdessen zahlen Sie für die Nutzung in der Cloud. Das kann, je nach Anbieter und Geschäftsfall, heißen, dass Sie die Rechnerleistung der Applikation auf dem jeweiligen Anbieter-Server ausführen lassen, also übers Internet nur Eingaben senden und Ausgaben erhalten. Oder aber, dass Sie die Applikation aus der Cloud herunterladen, auf Ihrem Rechner installieren, der dann auch selbst rechnen darf. Wobei dann die Nutzung der Applikation nur funktioniert, solange Sie Ihren Cloud-Tarif brav bezahlen.
Microsoft Office 365 ist so ein Beispiel, wobei ich selbst gar nicht weiß, für welche dieser beiden Formen. Da das für mich genauso unerheblich ist wie für die meisten Anwender, rufe ich unsere ORBIT-Cloud-Experten nicht dazu an. Wenn Sie es aber genauer wissen wollen, rate ich Ihnen dringend dazu. Das sind alles wirklich angenehme Menschen, die, im Gegensatz zu mir, davon auch wirklich Ahnung haben …
Geschäftsprozesse in, aus und durch die Cloud
Für die höchste Cloud- und Seinsstufe kompletter Geschäftsprozesse nehme ich mal wagemutig das Beispiel SAP, von dem ich noch weniger Ahnung habe als von Office 365. In der IT-Steinzeit, also vor 3 bis 5 Jahren, hatten Sie vielleicht noch ein eigenes SAP-ERP in Ihrem Datenkeller stehen. Das hat ganz viel gemacht, was ein ERP so tut mit Beständen, Geld, Rechnungen, Steuern und so ‘nem Gedöns.
Aber Sie wollen doch sicher hip und cloudy sein! Also schmeißen Sie das Ding raus, stellen dort stattdessen einen Kicker für die Belegschaft auf und machen alles aus der SAP-Cloud. Sie machen das gleiche Gedöns wie vorher, aber auf einem zentralen Riesen-SAP, dort, wo Ihre Konkurrenten das auch machen. Und das ist nicht nur hip, sondern hat neben 2 Nachteilen tatsächlich eine Menge Vorteile.
Es ist volkswirtschaftlich steinzeitlich, wenn jeder mit seinem eigenen SAP im eigenen Keller dasselbe anstellt wie alle anderen auch. Das ist so, wie wenn Sie jeden Tag zuhause selbst Brötchen backen, Schafe scheren und Holzlöffel schnitzen würden. Das Wirtschaften vor der horizontalen Arbeitsteilung führt dazu, dass alle arm sind und die wenigsten leckere Brötchen und gute Löffel zuhause haben. Schlicht deshalb, weil so viel Zeit und Arbeit draufgeht, alles selbst zu machen.
Wenn Sie Ihr SAP nicht mehr selbst betreiben müssen, dann müssen Sie sich auch nicht um Updates, damit verbundene Migrationen, Audits und andere Nervtöter kümmern. Das macht SAP dann für alle Gedönskunden in einem Rutsch. Und wenn’s im Datenkeller mal nass wird, tut das ihrem SAP-Eckchen in der Cloud nicht weh. Ausfallsicherheit, Redundanz und Wiederherstellung macht der Anbieter. Toll, was? Ja, das ist es tatsächlich. Unsere Cloud-Experten wissen aber auch um die beiden Nachteile.
Eine Frage des Vertrauens
Der eine ist die Frage des Datenschutzes und der damit verbundenen Sicherung Ihrer Geschäftsgeheimnisse. Wenn alles von allen in einem gemeinsamen Rechenkomplex beisammen ist, ist die Gefahr natürlich größer, dass von der einen Ecke etwas in eine andere schwappt, als wenn Ihre Kellerwand und zig Kilometer dazwischenliegen. Und sollten tatsächlich gleichzeitig 3 Tsunamis die 3 Cloud-Rechenzentren in den Feldbunkern der Hochalpen, der Anden und des Himalajas überfluten, dann könnte auch Ihr Gedöns-Eckchen trotz Redundanz empfindlich geschädigt werden.
Kurzum: Sie haben keine eigene physische Kontrolle mehr. Sie müssen der sehr ausgefeilten Anbieter-Infrastruktur vertrauen. Und das ist zumindest ein psychologisches Problem.
Standard- und Individual-Lösung
In der Praxis, gerade bei erfahrenen – Vorsicht, Wortspiel! – „Cloud-Surfern“ gibt es oft den Haken, dass Sie den Cloud-Dienst so nehmen müssen, wie er ist. Sie können ihn also nicht wie früher bis an die Grenzen der Unkenntlichkeit und Migrationsunfähigkeit individualisieren oder verbiegen.
Es gibt zwar immer eine Speisekarte, auf der Sie von der günstigen Hausmannskost bis zum opulenten 10-Gänge-Menü die Ihrer Begeisterung und Ihrem Budget entsprechende Dosis Gedöns ordern können. Aber was, wenn Ihr Priorität-1a+-Feature bei SAP noch nicht implementiert ist? Dann können Sie zur Beschleunigung nur Anforderungstickets schreiben, warten, beten und auf Ihre Weltbedeutung als Marktführer im Segment der Wäscheklammerveredelung im Raum Bornheim-Hersel verweisen.
Künstliche Intelligenz (KI)
Ein wichtiger Baustein der Tageschau-Diskussion zur Digitalisierung ist die Künstliche Intelligenz, sicher in dieser Reihe der allergrößte Heilsbringer und der größte Totengräber und Orwell-Überwachungsstaat-Szenariator! Worum geht’s dabei? Das ist wirklich schwierig und abstrakt! Daher erkläre ich das wieder ganz simpel und konkret.
Statt Computersystemen, welcher Art auch immer, z. B. einem Roboter, genau vorzuschreiben – also zu programmieren – was er unter welcher Bedingung in welcher Reihenfolge zu tun und zu lassen hat, programmiert man wesentliche Grundfunktionen und definiert ein Erfolgskriterium. Und dann lässt man ihn lernen, was funktioniert, was nicht so gut funktioniert und was noch besser funktioniert.
Spracherkennung
Das einfachste und vielleicht bekannteste Beispiel sind die weit verbreiteten Spracherkennungssysteme, die Sie auf Ihrem Smartphone haben. Oder vielleicht auch schon in Form einer „Alexa““ oder einer ähnlichen Zuhör- und Quasseltante in Ihr Wohnzimmer haben einziehen lassen. Alexa funktioniert letztlich nach dem Prinzip ‚gut oder schlecht‘. Sie sagen, was Sie von Alexa wollen. Und wenn Alexa das liefert oder macht, was Sie wollen, dann sind Sie zufrieden und Alexa ist es auch. Wenn Alexa aber irgendwas Anderes liefert, dann fragen Sie noch einmal nach. Dann nochmals und dann werden Sie gereizt und laut. Und irgendwann reißen Sie Alexa die Kabel aus dem Leib und zertrümmern sie mit einem Vorschlaghammer.
Das bringt Ihnen aber nichts, denn Alexa lernt bis kurz vor diesem letzten Moment noch weiter. Sie lernt aus Misserfolgen und wird diese bei allen anderen, vielleicht streng schwäbisch sprechenden Nutzern, in Zukunft vermeiden. Denn alles, was Sie zu Alexa sagen, landet natürlich in der Amazon-Spionagezentrale. Und dort läuft die KI zentral für alle mit allen Daten, nicht nur auf Ihrer Alexa vor Ort nur für Sie!
Dadurch lernt Alexa schnell und auch die kuriosesten Dinge. Denn ihre Bildung geschieht im Zeitraffer mit immens großen Datenmengen, die alle als ‚gut oder schlecht‘ klassifiziert werden. Deshalb weiß Alexa auch bestimmt, dass ich gebürtiger Westfale und kein Schwabe bin. Und das, obwohl ich mir ums Verrecken keine ihrer säuselnden Klonschwestern in mein Wohnzimmer stellen würde.
Jetzt kommen wir aber auch bei der KI wieder zum Thema Vernetzung: Damit Alexa nämlich überhaupt Dinge im Internet finden und mit dem Amazon-Mutterschiff kommunizieren kann, bedarf KI natürlich auch eines breitbandigen Netzes. Essenz der G’schicht‘: KI ist in aller Regel ein gemeinsames Lernen einer beliebig großen Computerschulklasse.
Digitalisierung: Mehr Chancen, als Risiken
Wer sich mit diesem einfachen KI-Beispiel beschäftigt, wird auch schnell von potenzieller Panik abrücken, dass durch die Digitalisierung in wenigen Jahren hochintelligente Maschinen die Macht über uns und die Welt übernehmen, um uns alle zu vernichten. Stattdessen sollten wir zu einer gelassenen Beurteilung dieser spannenden Technologie kommen. KI reduziert Entwicklungskosten und -zeiten, schafft Flexibilität und damit Produktivität. Deshalb ist sie für die Wirtschaft so wichtig und auch so vielversprechend.
Und ja, wer da nicht mitmacht, wird in der Konkurrenz kaum bestehen können. Deshalb machen auch Sie mit! Unsere KI-Experten können Ihnen nicht nur helfen, den für Sie passenden Einstieg zu finden. Sie können Ihnen, im Gegensatz zu mir, auch erklären, wie das mit dem ‚gut und schlecht‘ ganz genau funktioniert, wie komplex diese Erfolgsbeurteilung wirklich ist und wie komplex auch die Eigenlernfähigkeit ist, die ja auch wiederum programmiert werden muss.
Sozialpolitische Aspekte der Digitalisierung
Es wird weitere Formen der Digitalisierung geben, auch in der Tagesschau. Dieser Blog-Beitrag ist aber hochgradig subjektiv. Es ist meine Sicht der Dinge, serviert in einer Form und konzentriert auf einen Inhalt, von dem ich hoffe, dass er Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, einen Erkenntnisgewinn verschafft, gern garniert um das ein oder andere Schmunzeln.
Die Tagesschau reflektiert als politisch-gesellschaftlich beobachtendes Medium natürlich auch die sozialen Folgen technischer Innovationen und Diskussionen. Und dort finden sich in meiner Beobachtung nach 3 Kernthemen:
- Datenschutz und individuelle Autonomie
- Differenz zwischen Stadt und Land
- drohende Arbeitsplatzverluste
Datenschutz
Das Thema Datenschutz habe ich schon angesprochen am Beispiel des Cloud-Computings als zentralem Dienst für viele Kunden und am Beispiel Alexa, einer intelligenten Spracherkennung, die leicht auch zur groß angelegten Überwachung und Spionage genutzt werden kann.
Keine Frage, die Daten sind da. Und neben dem Gesetzgeber und der staatlichen Kontrolle ist jeder von uns gefragt, nicht allen Alexas alles zu erzählen. Die Gefahr, dass die Maschinen in Kürze die Macht über uns ergreifen, sehe ich aber nicht. Unsere individuelle Autonomie wird nur dann eingeschränkt, wenn wir der Technik unwissend gegenüberstehen, ohne Nutzungskompetenz und ohne das Bewusstsein für den Wert unserer Daten und unserer Privatsphäre. Diese Gefahr wohnt aber weniger in der Technik selbst, sondern erwächst viel eher aus einem Mangel an Bildung und Eigenverantwortung.
Stadt und Land
Der 2. Aspekt zeigt die Städte der Gegenwart wie der Zukunft breitbandig angebunden, während auf dem Land die Bürger von der sich wandelnden Realität „abgehängt“ sind und die Unternehmen verkümmern. Dies ist in der propagierten Form sicherlich zu schlicht gedacht. Der flächendeckende breitbandige Fest- wie Mobilfunknetzausbau ist aber einer der Schlüssel, um die Bevölkerung auf dem Land zu halten und den Unternehmen dort Innovation und Wachstum zu ermöglichen.
Arbeitsplätze
Die größte Sorge, dass uns die Arbeitsplätze ausgehen, weil alles digital automatisiert wird, teile ich hingegen gar nicht. Weder die Erfindung des Rades, noch die Einführung der Dampfmaschine und die darauf aufbauende industrielle Revolution, noch die bereits bekannte Digitalisierung im Sinne der Computerisierung seit den 1970er Jahren haben netto Arbeitsplätze gekostet. Im Gegenteil, diese Innovationen haben massenhaft Arbeitsplätze geschaffen!
Ja, viele Arbeitsfelder werden sich ändern, manche Berufsbilder werden ganz verschwinden. An Ende aber wird auch dieses Mal eine gesamtwirtschaftliche Effizienzsteigerung entstehen, eine, die durchaus auch unseren Wohlstand stärken dürfte bei gleichzeitig ökologisch vertretbar gesenktem Ressourcenverbrauch.
Den Wandel für die Arbeitnehmer zu gestalten, ist genauso eine Bildungsaufgabe wie die Kompetenzentwicklung in Sachen Datenschutz. Und alle Versuche, die Digitalisierung aufzuhalten, sind naiv und zum Scheitern verurteilt! Die digitale Welt wird definitiv erneut schneller, vernetzter, integrierter und gefühlt kleiner. Die Möglichkeiten werden durch den digitalen Fortschritt aber nochmals größer werden!